Präzise Aluminiumbearbeitung – dafür hat Multiax die neue N-Tech-Serie nach Erfahrung von Anwendungsberater Stefan Stark optimal ausgestattet. Dass der norditalienische Werkzeugmaschinenhersteller das Know-how dazu hat, belegt Stark, der selbst viele Jahre für einige hochkarätige Werkzeugmaschinen- und Komponentenhersteller im Außendienst und der Entwicklung tätig war, mit der Geschichte. Demnach startete Multiax 1995 als Heian Europe, firmierte 1998 um, gründete 2001 eine amerikanische Tochter, entwickelt und fertigt seit 2016 am heutigen Firmensitz in Brugnera, etwa 15 km südwestlich von Pordenone, gut ein Dutzend Maschinen pro Jahr. Geschäftsführer ist Marvi Chiarottin. „Multiax hat sich seit 2021 gut von Corona erholt und konnte zuletzt rund 30 % Umsatzwachstum verbuchen.“ Anteil daran, so Stefan Stark, hat auch die neue N-Tech-Serie, die seit Anfang 2022 auch in Deutschland verfügbar ist und schon einige Interessenten hat.
Optional Osai, 840D SL und Sinumerik One
Dass die N-Tech-Serie tatsächlich das Zeug dazu hat, auch in Deutschland Metallzerspaner zu überzeugen, dessen ist sich Stefan Stark sicher: „Multiax verbaut nur hochwertige Ausstattungskomponenten“, betont Stark und verweist auf Antriebe und Steuerungstechnik von Siemens und Yaskawa, Messtechnik von Renishaw und Blum. „Aber auch konstruktiv halten die Maschinen vielen Vergleichen stand, weil Multiax schon in der Grundausstattung mit einem 5-Achs-Kopf und leistungsfähigen Achsantrieben Hochgeschwindigkeit anbietet.“ Demnach beschleunigt das Portal der neuen N-Tech-Serie samt Spindelkopf mit bis zu 3 m/s2 und kann bis 60 m/min erreichen. „Beachtlich ist dabei, dass trotz der hohen Geschwindigkeiten Positionier- und Wiederholgenauigkeiten von bis zu 0,010 mm sicher erreicht werden“, was Stefan Stark mitunter auch der 840-D-SL-Steuerung zurechnet. Optional sei übrigens seit kurzem auch die neue Sinumerik-One-Steuerung von Siemens verfügbar, aber auch die für Composite- und Kunststoff-Bearbeitung gern genommene Osai-Steuerung, die Multiax dann meist mit den Yaskawa-Antrieben kombiniert.
500 mm in Z und bis zu 30 m/min
„Die bisher gebauten N-Tech-Maschinen wurden fast durchwegs für die Metall- und Composite-Bearbeitung ausgelegt, überwiegend mit Siemens- und Renishaw-Komponenten bestückt und fast durchgängig mit einem 3 x 1,5 m großen Maschinentisch ausgeliefert“, berichtet Stefan Stark. Entsprechend wurden die Linearachsen dimensioniert mit Verfahrwegen von 3.400 x 2.200 x 500 mm in X, Y und Z. Die Verfahrgeschwindigkeiten von 60 m/min können in den X- und Y-Achsen gefahren werden. Z ist auf 30 m/min begrenzt.
Zum Schruppen und Schlichten von Aluminiumplatten
„Die Geschwindigkeiten sind für die Metall- oder Composite-Bearbeitung natürlich völlig ausreichend, erlauben aber, nicht nur längere Positionierwege schnell zu machen, sondern vor allem auch große Aluminiumplatten sehr zügig zu schruppen oder zu schlichten.“ Deshalb und wegen der kompakten, offenen Bauweise sieht Stefan Stark das Haupteinsatzgebiet der N-Tech-Maschinen vor allem beim Bearbeiten größerer Werkstücke mit hoher Genauigkeit und hoher Vorschubgeschwindigkeit. Weiteres Highlight, so der Anwendungstechniker, ist der modulare Aufbau: „3-,4- oder 5-Achs-Aggregate können aufgebaut werden. Auch Zwillingsanordnungen sind möglich. Nicht zu vergessen, dass alle fünf Achsen im Arbeitsaggregat vereint sind.“ Das würde vor allem keine Drehachsen im Tisch erforderlich machen, welche letztlich den Werkstückwürfel deutlich verkleinern würden. Unterm Strich, so Stefan Stark, wurde ein wirklich hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis kreiert, weil die N-Tech Serie bei Multiax vor allem für Technologie, Steifigkeit und Genauigkeit steht, um maximale Leistungen beim Fräsen von Aluminiumplatten und ähnlich schwer zerspanbaren Materialien zu erzielen.
Spielausgleich und bürstenlose Motoren
Dazu hat Multiax jede Seite des Maschinenbettes mit einer Doppelrollenführung ausgerüstet, so dass die Brücke auf insgesamt vier Führungen (2+2) entlang des Bettes bewegt wird. Das Portal wird zudem mit Hilfe von 1+1-bürstenlosen Motoren bewegt, welche die Bewegung der Ritzel über ein Vorspannsystem zum Spielausgleich auf die Zahnstangen übertragen. Der Portalträger läuft auf vier Führungsschienen mit fettgeschmierten Rollenwagen, die auf Schlitten befestigt sind.
Der Y-Querschlitten läuft ebenfalls über zwei Rollengleitführungen entlang des Portals und wird von einem bürstenlosen Motor bewegt, der die Bewegung des Ritzels über ein Vorspannsystem zum Spielausgleich auf die Zahnstange überträgt. Der Z-Schlitten bewegt sich vertikal auf Rollengleitführungen mit Metallleisten und Pads, die durch doppelte Abstreifer geschützt sind. Die Säule wird durch eine Präzisions-Kugelumlaufspindel bewegt, die die Drehbewegung mit sehr geringer Reibung in eine lineare Bewegung umsetzt.
Automatisierte Teileeinrichtung mit Funkmesstaster
Die doppelte X- und die Y-Achse sind durch Faltenbälge geschützt; die Z-Achse durch spezielles Schutzmetallband auf den Führungen und doppelte Abstreifer an den Laufwagen der Z-Achsenführung. Die Maschine ist mit einer Elektrospindel geeignet für automatischen Werkzeugwechsel ausgestattet. Die Spindel kann maximal 18.000 1/min und 34,4 Nm erreichen. Das automatische Werkzeugmagazin verfügt über 20 Wechselplätze für HSK-63A-Schnittstellen. Zusätzlich empfiehlt Multiax den Funkmesstaster RMP 60 vom Renishaw, weil mit dem kompakten Spindelmesstaster samt Funksignalübertragung eine automatisierte Teileinrichtung und In-Cycle-Messung auf dem Bearbeitungszentren möglich ist.