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Foto: Knuth

Werkzeugmaschinen

Effektiv auf kleinstem Raum

Ein Usbekischer Maschinen- und Anlagenhersteller setzt mehrere Werkzeugmaschinen von Knuth ein – und das nicht ohne Grund.

Seit mehr als 70 Jahren produziert JSC ‚Uzbekchimmash Plant‘ Maschinen und Anlagen für die Öl-, Gas- und Chemieindustrie und gehört heute zu den größten Anbietern seiner Branche in Usbekistan. Rund 1.800 Mitarbeiter stellen in der Stadt Chirchik Wärmeaustauschausrüstung, Verdampfer, Nahrungsmittelproduktionsmaschinen, Filter, Zentrifugalmaschinen und Pumpen sowie Bohrausrüstung und Ersatzteile für Chemie-, Nahrungsmittel- und Minenunternehmen her. Hauptsächlich produziert JSC für Kunden in Usbekistan, beliefert aber auch Unternehmen in den USA, in Israel, Frankreich und Litauen.

Projektierung komplexer Anlagen

Das internationale Geschäft soll weiter ausgebaut werden. Spezielle Anpassungen oder eigene Entwicklungen nach Kundenwunsch sind für die Spezialisten kein Problem. „Durch unsere langjährige Erfahrung können wir auch komplexe Anlagen selbst projektieren und umsetzen“, hebt Vitalij Sagwojskij, CNC-Spezialist bei JSC hervor. Zum Dienstleistungsangebot gehört außerdem die komplette Wartung und Instandhaltung für die ausgelieferten Anlagen. Für seine eigenen Produktionsmaschinen stellt das Unternehmen diverse Bauteile selbst her und hatte dafür unter anderem eine konventionelle Fräsmaschine im Einsatz. „Da wir auch in diesem Bereich noch genauer und effizienter arbeiten wollten, wollten wir in eine neue Maschine mit CNC-Steuerung investieren“, erklärt Vitalij Sagwojskij. Fündig wurde das Unternehmen bei Knuth Werkzeugmaschinen. Seit einer Messe für Werkzeugmaschinen im Jahr 2016 waren die beiden Firmen regelmäßig in Kontakt geblieben. Nun ging es darum, die genauen technischen Anforderungen für die neue CNC-Fräsmaschine zu besprechen. „Für hohe Effektivität und Genauigkeit auf kleinstem Raum haben wir daraufhin die Lupus 420L aus unserer Premium Line Stahlwerk vorgeschlagen“, berichtet Irina Gerdt, die bei Knuth für den Vertrieb in den GUS-Länder zuständig ist. Ausgestattet mit einer optionalen vierten Achse erlaubt das kompakte und vertikalausgerichtete CNC-Bearbeitungszentrum laut Knuth die Fertigung komplexer Formen und die gleichzeitige Bearbeitung in mehreren Achsen.

Vibrationsarm durch niedrigen Schwerpunkt

Das Bearbeitungszentrum ist mit der leistungsstarken CNC Steuerung Siemens Sinumerik 828D, einem passenden Transformator sowie der 4. Achse mit Reitstock, Rundtisch Detron 170mm und 3-Backen-Futter ausgestattet. Darüber hinaus entschieden sich die Usbeken für das Werkzeugmesssystem TS 27R sowie die Werkstückvermessung OMP 60 von Renishaw, die die Herstellungsprozesse der komplexeren Werkstücke optimieren.

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JSC entschied sich für den Einbau des OMP60 Messtasters von Renishaw mit optischer Signalübertragung.

„Die Lupus als Premiummodell weist durch ihr stark verripptes Maschinengestell einen besonders niedrigen Schwerpunkt auf und arbeitet dementsprechend vibrationsarm“, nennt Irina Gerdt weitere Vorteile. Zu diesen zählen auch die Linearführungen in X, Y und Z, die durch eine geringere Haftreibung hohe Genauigkeit und mehr Dynamik garantieren.

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Mit der zusätzlichen vierten Achse fertigt die Lupus 420L komplexe Formen – und das auf kleinstem Raum.

40 mm Kugelumlaufspindeln sorgen für eine stabile Führung des Tisches und ermöglichen mit dem digitalen Antriebspaket ein hohes Drehmoment. Im Eilgang X-/ Y-Achse erreicht das Bearbeitungszentrum Lupus 420L bis zu 36.000 mm/min und das auf einem Verfahrweg von 765 mm auf der X-Achse. Standardmäßig mit einer 11/15kW-Hauptspindel und 8.000 min-1 ausgerüstet, kann diese auf eine Spindeldrehzahl bis zu 12.000 min-1 erhöht werden. Der zusätzlich wählbare Doppelarm-Werkzeugwechsler erlaubt zudem, bis zu 40 Stationen mit Werkzeugen zu belegen. Dennoch ist die Lupus platzsparend designt und ermöglicht damit Wertschöpfung auf kleinstem Raum. Für JSC baute das Stahlwerk-Team von Knuth aufgrund des extremen Klimas vor Ort eine weitere Besonderheit ein. „Da es in Usbekistan im Sommer bis zu 52 Grad Celsius heiß werden kann, haben wir den Schaltschrank mit einer Klimaanlage versehen“, erklärt Irina Gerdt. Diese kam nach der Inbetriebnahme im Sommer 2018 auch sofort zum Einsatz.

Reibungslose Inbetriebnahme

Zum gleichen Zeitpunkt lieferte Knuth auch eine Radialbohrmaschine R 80V, eine Plasmaanlage Plasma-Jet 2060 HPR 130 XD und eine Flachschleifmaschine HFS 60150 an JSC aus. „Die Inbetriebnahme war schnell und reibungslos“, lobt Vitalij Sagwojskij, „und obwohl unsere Maschinenführer und Ingenieure im Umgang mit CNC-Maschinen versiert sind, war es gut, dass uns ein Techniker von Knuth einen Tag lang die Besonderheiten der Lupus erklärt hat.“ In der kostenlosen Schulung wurden außerdem die Einsatzmöglichkeiten der mitgelieferten Werkzeuge, Halter, Schraubstöcke und Teilköpfe erklärt. Seit mehreren Monaten ist die Lupus nun im Einsatz und fertigt spezielle Teile wie Greifer für Universalmaschinenschlüssel, Körper und Rad einer einstufigen Pumpe oder Schlüssel für die Kugelhähne und Matrizenplatten. Präzise und effektiv werden dabei legierte und kohlenstoffhaltige Stähle und Legierungen, niedriglegierte Stähle, Stahlguss, Grauguss und legierte Gusseisen, Titanlegierungen oder Schweißmaterialien mit höchster Genauigkeit gefräst. „Durch die Lupus können wir komplexe Teile heute schneller und genauer bearbeiten und sparen dadurch sowohl Personal- als auch Materialkosten“, freut sich Vitalij Sagwojskij. „Wir sind von der Qualität und dem Service begeistert, den Knuth abliefert.“ Das norddeutsche Unternehmen erhielt daher die Gelegenheit, auch ein Angebot für eine Laseranlage mit einem Arbeitsbereich von 3.000 x 1.500 mm und mit einer 1,5 kW-Quelle abzugeben.

cd