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Blick in den Arbeitsraum des Bearbeitungszentrums HX 504 beim Fräsen von Abdeckplatten für Seilwinden.
Foto: Hommel
Blick in den Arbeitsraum des Bearbeitungszentrums HX 504 beim Fräsen von Abdeckplatten für Seilwinden.

Bearbeitungszentren

Durch universelles Maschinenkonzept zum Wiederholungstäter

Seit über 20 Jahren setzt Eder ausschließlich auf Bearbeitungszentren von Quaser. Mit dem universellen Maschinenkonzept wird ein breites Teilespektrum gefertigt.

Auch wenn Werkzeugmaschinen von Quaser inzwischen auf dem deutschen Markt alles andere als eine Seltenheit sind, so überraschend ist es, dass selbst langjährige Kunden nicht wissen, woher denn letztlich der Name kommt. Deshalb hier nochmal die Erklärung: Quaser setzt sich zusammen aus den jeweils ersten Silben von Qualität und Service. Könnte natürlich auch eine gute Idee aus den Marketingbereich des taiwanesischen Herstellers sein, aber dass dies durchaus als Programm und auch als ein Versprechen des Unternehmens gelten darf, lässt sich am Beispiel der Eder Maschinenbau GmbH aus Wolfenbüttel eindrucksvoll belegen. Wem das noch nicht genügen mag: Einige der weltweit bekanntesten Werkzeugmaschinenhersteller nutzen Quaser als Lieferanten anspruchsvoller Baugruppen. So gesehen dürfte die dort produzierte Qualität außer Frage stehen. Für die zweite Silbe steht seit nunmehr fast 15 Jahren mit der Hommel-Gruppe ein Unternehmen, deren Serviceverständnis mit zum Besten gehört, was auf dem Dienstleistungssektor hierzulande tätig ist. Doch der Reihe nach.

Mischung aus Eigenprodukten und Lohnfertigung

Eder Maschinenbau fertigt seit 1970 Geräte für die Forst- und Holzbearbeitung. Gegründet wurde das Unternehmen von Wolfgang Eder. Ursprünglich konzentrierte sich das Produktspektrum vor allem auf Eigenentwicklungen rund um forstwirtschaftliche Systeme und Anbaugeräte zum Schälen, Spalten, Fräsen und Hobeln von gefällten Bäumen vor Ort. Wichtigstes Produkt aber waren und sind tragbare Seilwinden, mit denen sich beispielsweise Bäume aus unwegsamen Waldstücken ziehen lassen, ohne auf schweres Gerät zurückgreifen zu müssen. Mit dem Wirtschaftsrückgang 2008/2009 brach die Nachfrage nach diesen Geräten mit einer Zugkraft bis 1,8 t drastisch ein und stellte die Firma vor erhebliche Probleme. Zwar bot man schon immer Lohnfertigungskapazitäten an, aber es war nicht mehr als ein Zubrot. Das änderte sich mit dem 2009 etablierten Geschäftsführer Ulrich Schrader. Er stellte die bislang eher stiefmütterlich behandelte Lohnfertigung auf eine professionelle Basis und baute ein Akquisitionssystem auf. Wie erfolgreich, zeigt sich auch daran, dass bereits 2011 eine dritte Fertigungshalle inklusive integriertem QS-Bereich hinzukam und schon 2013 eine weitere Halle angemietet und ein eigener Ausbildungsbereich eröffnet wurde. 2018 kam dann eine fünfte Fertigungshalle dazu.

Als Michael Pögel, in der Geschäftsleitung heute für den Bereich Forstgeräte verantwortlich, 2014 zum Unternehmen stieß, war die Lohnfertigung der deutlich größere Unternehmensbereich, wobei die Herstellung der Eigenprodukte zu bestimmten Zeitpunkten weniger als ein Drittel der Maschinenkapazitäten auslastete. Die Umsatzverteilung hat sich inzwischen wieder in Richtung der Eigenprodukte verschoben. Dazu Pögel: „Derzeit spricht vieles dafür, dass wir in absehbarer Zeit um die Zweidrittel unseres Umsatzes mit unseren Eigenprodukten erwirtschaften. Die internationale Nachfrage aus diesem Bereich ist seit Jahren konstant steil ansteigend.“ Für Geschäftsführer Schrader, der vor allem die Lohnfertigung betreut, eine durchaus erfreuliche Entwicklung: „Wir haben mit den beiden Unternehmensbereichen zwei unabhängige Geschäftsfelder, die beide wachsen und unsere Produktion sehr gut auslasten.“

Das Dutzend ist voll und zwei weitere Quaser-Maschinen bestellt

Stichwort Produktion. Dort dominiert in der kubischen Fertigung der Name Quaser. Wobei dominiert schon fast untertrieben ist, sind es doch mit Ausnahme von vier einfacheren Bohr-Fräszentren schlichtweg alle Bearbeitungszentren. Und das sind für ein 70-Mann-Unternehmen beeindruckend viele. In Zahlen: Sieben MK 60 IIH, drei HX 504 BP und zwei HX 404 BP. Zudem sind zwei HX 504 BP bereits bestellt und werden in Kürze geliefert. Wobei Wolfgang Eder die erste MK 60 IIH 1999 kaufte und sich in den folgenden Jahren zu einem echten Fan dieser Maschinen entwickelte. Eine Einschätzung, die erst Schrader und dann Pögel ohne Einschränkungen übernommen haben.

Ihr übereinstimmendes Urteil über die Quaser-Produkte: „Diese Maschinen arbeiten absolut zuverlässig und erzielen über einen sehr langen Zeitraum wirklich hervorragende Bearbeitungsergebnisse. Es gibt für uns absolut keinen Grund, auf Produkte anderer Hersteller zuzugreifen.“ Hinzu kommt, dass sich durch die Festlegung auf eine Produktreihe zusätzliche Vorteile ergeben. „Wir haben so die Sicherheit, dass wir nicht nur unsere Vorrichtungen auf allen Bearbeitungszentren nach Belieben nutzen, sondern auch unsere Mitarbeiter flexibel einsetzen können“, erklärt Pögel. „Dabei spielt uns natürlich auch die durchgängige Fanuc-Steuerungsphilosophie in die Hände.“ Bei anstehenden Investitionen werden im Übrigen auch immer Zentren von Mitbewerbern angefragt, aber: „Wir haben bislang keine Bearbeitungszentren gefunden, die eine vergleichbare Performance bei einem ähnlichen Invest bieten.“

Universelles Maschinenkonzept

Schrader beschreibt die Abläufe: „Wir arbeiten in der Fertigung grundsätzlich zweischichtig, haben aber immer genügend Maschinenkapazität in der Hinterhand, um auch Eilaufträge ohne Probleme einschieben zu können. Gerade für Kunden aus dem Umfeld der Lohnfertigung ist diese Flexibilität ein gewichtiges Plus. Dadurch, dass wir Maschinenkapazitäten vorhalten, können wir in aller Regel auch unerwartete Aufträge in kürzester Zeit abarbeiten.“ Und Pögel ergänzt: „Dabei kommt uns natürlich auch zugute, dass das Maschinenkonzept der Quaser so universell ausgelegt ist, dass man darauf ein sehr breites Teilespektrum wirtschaftlich bearbeiten kann.“

Schon fast ein Stichwort für Hans Banzhaf, Produktmanager bei Hommel und zuständig für den Produktbereich Quaser: „Die genannten Pluspunkte, speziell der HX-Baureihe, basieren weitgehend auf dem sogenannten 2+2-Konstruktionsprinzip. Dabei liegen zwei Achsen im Maschinenständer und zwei im Tisch. In Verbindung mit den großzügig dimensionierten Linearführungen in allen Achsen ermöglicht dieses Prinzip die Quaser-typische hohe Stabilität und Steifigkeit bei gleichzeitig hohen Dynamikwerten. Und nicht zu vergessen: Der firmeneigene Quaser-Standard für die geometrische Genauigkeit halbiert teilweise die hierzulande für den Werkzeugmaschinenbau gültigen ISO-Werte.“ Einen weiteren Punkt nennt Dieter Radke, der für dieses Verkaufsgebiet zuständige Hommel-Vertriebsmitarbeiter: „Hinzu kommt, dass die meisten der mechanischen wie elektronischen Zukaufkomponenten allesamt von renommierten Herstellern, vorzugsweise aus Deutschland, kommen und alle der Güteklasse 2 entsprechen.“ Und, wie Hans Banzhaf nur zu gerne betont, werden bei Quaser grundsätzlich alle Anschraubflächen für die Linearführungen aufwändig eingeschabt.“

Bis zu 240 Werkzeugplätze möglich

Alle eingesetzten Steuerungen kommen von Fanuc. Bei den HX-Maschinen sind das die 31i Modell B, bei den MK-Modellen die 18i. Werkzeugseitig stehen standardmäßig Magazine mit 60 Plätzen zur Verfügung, die bei den HX 504 auf bis zu 240 Werkzeugplätzen aufgerüstet werden können. Auch beim Rundtisch gibt es Wahlmöglichkeiten: Hier kann eine mit 1° geteilte Hirthverzahnung oder eine vollwertige NC-Achse mit 0,001° Auflösung eingesetzt werden. Die Verfahrwege der HX 504 betragen 760 mm x 640 mm x 800 mm, die der kleineren HX 404 liegen bei 560 mm x 640 mm x 640 mm - das alles bei Drehzahlen bis 15.000 min-1 und einer Antriebsleistung von 26 respektive 30 kW sowie einem maximalen Drehmoment von 177 Nm bei der HX 404 oder 350 Nm bei der HX 504.

Banzhaf fasst zusammen: „Mit der Quaser-HX-Baureihe bieten wir unseren Kunden sehr hochwertige Horizontal-Bearbeitungszentren, die alle mit einer kompletten Grundausstattung ausgerüstet sind und das zu einem doch sehr attraktiven Preis.“ Radke ergänzt: „Dazu gehören unter anderem die innere Kühlmittelzufuhr mit 20 bar, der Späneförderer, ein temperaturgeregeltes Ölkühlsystem für die Hauptspindel, gekühlte Kugelrollspindeln und vieles mehr.“ Das alles hat natürlich positive Auswirkungen auf die gefertigten Teile. „Wir haben in der Lohnfertigung eine auffallend geringe Reklamationsquote und das zeugt nicht nur vom hohen Ausbildungsstandard unserer Mitarbeiter und unseren Bemühen im Umfeld der QS, sondern eben auch von der Qualität der Maschinen“, resümiert Schrader.

rk