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Seit 2019 setzt Kiefel drei Weiler-Drehmaschinen vom Typ Praktikant VC-plus für das konventionelle Drehen in der Ausbildung ein. Im Hintergrund Ausbildungsleiter Thomas Knab mit Philipp Rößner und Valentin Bernhaupt.
Foto: Weiler
Seit 2019 setzt Kiefel drei Weiler-Drehmaschinen vom Typ Praktikant VC-plus für das konventionelle Drehen in der Ausbildung ein. Im Hintergrund Ausbildungsleiter Thomas Knab mit Philipp Rößner und Valentin Bernhaupt.

Drehmaschinen

Drehmaschinen mit dem richtigen Touch für die Ausbildung

Der Maschinenbauer Kiefel setzt bei der Fachkräftesicherung auf eigenen Nachwuchs. Im neuen Ausbildungszentrum sind Weiler-Drehmaschinen mit Touchscreen der Standard.

Insgesamt 64 Auszubildende bei rund 500 Beschäftigten am deutschen Firmenstandort Freilassing – damit hat die Kiefel GmbH eine Ausbildungsquote von rund 13 %. Die Zahl liegt etwa dreimal so hoch wie bei ähnlich großen Unternehmen in Deutschland. Neben der Verbundenheit mit der Heimatregion ist es vor allem der Bedarf an qualifizierten und spezifisch ausgebildeten Fachkräften, der die Firma antreibt.

„Nachdem unsere alte Lehrwerkstatt und die Maschinen in die Jahre gekommen waren, haben wir 2019 ein Ausbildungszentrum auf dem neuesten Stand der Technik bezogen“, erklärt Thomas J. Halletz, CEO der Kiefel GmbH. „Dort ist Platz für bis zu 80 gewerbliche Auszubildende. Außerdem schulen wir dort sämtliche Servicetechniker, die für uns in der Welt unterwegs sind, in allen mechanisch-elektrischen Themen.“

Vier Drehmaschinen für neues Ausbildungszentrum

Als führendes Branchenunternehmen produziert Kiefel jährlich rund 250 Maschinen zur Verarbeitung von Kunststoffen oder Naturfasern für verschiedene Branchen. Ein Schwerpunkt sind kundenspezifische Einzelanfertigungen, rund 98 % gehen in den weltweiten Export. Unter der Leitung von Thomas Knab betreuen sieben Ausbilder aktuell 64 Auszubildende. Neben angehenden Industriemechanikern, Elektronikern für Automatisierungstechnik, Lagerlogistikern, Informatikern für Systemintegration und technischen Produktdesignern werden auch Industriekaufleute ausgebildet. Darüber hinaus bietet der Maschinenbauer verschiedene duale Ausbildungsgänge an, deren Absolventen ebenfalls während bestimmter Phasen im Ausbildungszentrum an Maschinen lernen.

Zur technischen Ausstattung im neuen Ausbildungszentrum zählen vier Weiler-Präzisionsdrehmaschinen: Drei Praktikant-VC-plus-Modelle für konventionelles Drehen und eine CNC-Drehmaschine des Typs DZ65 mit Siemens-Sinumerik-840D-sl-Steuerung. Neben ihrer großen Genauigkeit, dem soliden Aufbau und dem modernen Design lobt Ausbildungsleiter Knab die Bedienung der Praktikant VC-plus über einen Touchscreen-Bildschirm. Die Drehmaschine ist speziell für den Einsatz in der Ausbildung, den Einstieg ins Drehen und das Erlernen manueller Fähigkeiten ausgelegt. Auch zeichnet sie sich durch eine umfangreiche Sicherheitsausstattung aus. Dazu gehören eine automatische Handradausrückung, eine Abdeckung der Zug- und Leitspindel und eine zweikanalig aufgebaute Sicherheitstechnik.

Bedienung über Touchscreen als Sonderausstattung

Bedient wird die Drehmaschine über den Weiler-Touchscreen-Monitor WTS. Auf ihm liefern verschiedene Apps schnell abrufbare Zusatzinformationen und Erklärungen. Per Wischbewegung oder Fingerdruck lassen sich die Anwendungen auswählen, vergrößern oder nebeneinander anzeigen. Auf dem Bildschirm können zudem Videohilfen aufgerufen werden. „Die vom Smartphone gewohnte Bedienung über Touchscreen wollten wir unbedingt als Sonderausstattung auf den Maschinen haben“, hebt Knab hervor.

Die Praktikant VC-plus ist das zweitkleinste Modell aus der Weiler-Reihe konventioneller Präzisionsdrehmaschinen. Sie ist für Ausbildung und Industrie gleichermaßen geeignet. Neben einer Spitzenweite von 650 mm und einem Umlaufdurchmesser über Bett von 320 mm bietet sie eine hohe Zerspanungsleistung. Auf Wunsch ist zudem das Lehrer-Identifikationssystem e-Lissy erhältlich. Dieses ermöglicht den Ausbildern, jedem Nutzer individuell Funktionen freizuschalten.

„Sobald die Auszubildenden sich an der Praktikant VC-plus ausreichende Fähigkeiten im manuellen Drehen angeeignet haben, können sie an der Weiler-DZ65 Kenntnisse des CNC-Drehens erwerben“ erklärt Knab. Bei Kiefel wird die CNC-Maschine außerdem im Prototypen- und Sondermaschinenbau eingesetzt, denn das präzise CNC-Drehzentrum lässt sich schnell und unkompliziert umrüsten.

Die besten Maschinen für die beste Ausbildung

Lob für die Praktikant VC-plus spenden Valentin Bernhaupt und Philipp Rößner, die an der Maschine gelernt und einen Teil ihrer Gesellenprüfungen zum Industriemechaniker abgelegt haben. „Die Bedienung erschließt sich superschnell. Einen Tag mit dem Handbuch an der Maschine und schon kann man an ihr arbeiten“, findet Bernhaupt. Sein Kollege Rößner schwärmt: „Wir können schnell Teile fertigen, die Maschine ist sehr genau und solide verarbeitet, der Touchscreen ist super – es gibt keine bessere Drehbank für die Ausbildung und die Prüfungen.“ Eine sehr gute Note in ihren praktischen Abschlussprüfungen belegt die Aussage.

„Ich habe selber bereits auf einer Weiler gelernt“, erinnert sich Maschinenbaumeister Knab, der 1979 bei Kiefel zur Lehre eintrat und dem Unternehmen seitdem die Treue hält. „Daher weiß ich, dass die Maschinen der Rolls Royce für Dreher sind. Und für die beste Ausbildung wollte ich auch die besten Maschinen“, begründet er das Votum für den fränkischen Hersteller.

F. Stephan Auch/rk