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Foto: Hufschmied

Zerspanungswerkzeuge

Dieser Kugelfräser schruppt und schlichtet HRC72

Beim Fräsen einer Formplatte aus Kaltarbeitsstahl testete Fischer Nachfolger einen neuen Werkzeughersteller. Der überzeugte - nicht nur mit dem Kugelfräser.

Hufschmied Zerspanungssysteme lieferte Torus und Kugelfräser für Praxistests bei Fischer Nachfolger. Fischer Nachfolger Schnitt- und Stanzwerkzeugbau aus Schwarzenberg im Erzgebirge ist auf die Fertigung von Präge-, Schnitt-, Stanz-, Tiefzieh- und Ziehwerkzeugen nach kundenspezifischen Vorgaben spezialisiert und bietet Konstruktion und Einzelteilfertigung für den Prototypenbau und Kleinserien an. Viele Werkstücke – so auch die bereits gehärtete Formplatte für den Test – werden zunächst in der Drahterodiermaschine so gut wie möglich auf Maß gebracht und anschließend zerspanend fertiggestellt.

Hochwertig und teuer

Für eine prozesssichere Zerspanung bei wechselnden Zustellungen in Materialien mit Härten zwischen 56 und 72HRC braucht es nach Erfahrungen der Schwarzenberger besonders hochwertige und damit auch oft teure Werkzeuge. Experimente macht man im Team von CNC-Leiter Konrad Egermann daher ungern. Gleichzeitig zwingen Wettbewerb, Effizienz- und Kostendruck aber zu Produktivitätsverbesserungen – auch beim Werkzeugeinsatz. Nach einem Besuch durch den Technischen Vertrieb von Hufschmied Zerspanungssysteme, einen auf Entwicklung und Herstellung von werkstoff- und prozessspezifischen Werkzeugen spezialisierten Anbieter aus Bobingen, wollte der sächsische Stanzwerkzeugspezialist dessen Werkzeuge in einem konkreten Vergleich testen. Dazu sollte eine symmetrische Formplatte mit Schnittkontur zur Hälfte mit den Referenzwerkzeugen eines japanischen Herstellers und zur Hälfte mit denen von Hufschmied Zerspanungssysteme bearbeitet werden.

Bearbeitungsstrategie und Werkzeuge

Ausgehend vom CAD-Modell des Bauteils, wie es Fischer Nachfolger vom Kunden bekommen hatte, entwickelte Andreas Lehner, Key Account Manager Die & Mold bei Hufschmied, eine Bearbeitungsstrategie und wählte geeignete Werkzeuge aus dem Hufschmied-Sortiment für Hartstahl-Bearbeitung. Diese Werkzeuge wurden dann zusammen mit den Empfehlungen für die Schnittwerte an Fischer geschickt.

Ohne Wechsel schruppen und schlichten

Ursprünglich war von getrennten Schrupp- und Schlichtarbeitsgängen ausgegangen worden. Doch nach dem Erodieren konnte alles ohne Wechsel mit einem kombinierten Schrupp-/Schlichtwerkzeug, einem vierschneidigen 12-mm-Kugelfräser, bearbeitet werden. „Wir hatten dafür den Vorgänger des HC634120-360 gewählt. Der Test fiel gerade in die Umstellung der Linie und so hat es sich ergeben, dass die Bearbeitung bei Fischer noch mit dem Vorgänger erfolgte. Heute ist unsere Produktlinie Hard-Line durchgängig für Härten bis HRC 72 spezifiziert“, erläutert Andreas Lehner.

Foto: Hufschmied
Das vorerodierte Stanzwerkzeug eines Kunden war die Aufgabe, an der sich die Fräswerkzeuge von Hufschmied messen lassen mussten. Hier das fertige Bauteil nach dem erfolgreichen Test, das auf die Nullkontur geschlichtet wurde.

Preis-Leistungs-Sieger Kugelfräser

Konrad Egermann, Leiter CNC bei Fischer Nachfolger, hatte den Test konzipiert und das Fräsprogramm geschrieben. Er ließ die Fräser von Hufschmied gegen die Werkzeuge des bisherigen Referenzherstellers antreten. „Obwohl die Beschichtung des getesteten Hufschmied-Kugelfräsers nicht für die 62 HRC des Werkstücks spezifiziert war, hat sich das Werkzeug hervorragend geschlagen und stand dem Vergleichswerkzeug in nichts nach. Das Ergebnis: Die Werkzeuge von Hufschmied waren eindeutig Preis-Leistungs-Sieger“, erklärt Konrad Egermann.

Foto: Hufschmied
Kaum Verschleiß zeigt der vierschneidige 12-mm-Kugelfräser nach 6 h Einsatz.72

HRC, für diese Stahlhärte hat Hufschmied seine Produktlinie Hard-Line durchgängig spezifiziert.

Ausschlaggebend waren für ihn dabei einige besonders kritische Stellen. So gab es auf der Oberfläche des Werkstücks neben 3D-Konturen auch gerade Flächen mit Bohrungen. Diese fräste er mit dem Torusfräser HC645100-32005, einem 10-mm-Werkzeug mit fünf Schneiden und einer speziellen, von Hufschmied entwickelten Geometrie. „Solche, durch eine Bohrung unterbrochenen Schnitte, sind bei diesen Materialhärten eine echte Herausforderung. Hier brechen viele Werkzeuge, wenn sie wieder eintauchen. Das trennt für mich die Spreu vom Weizen. Der Schaftfräser von Hufschmied zeigte keinerlei Probleme. Das schaffen die wenigsten“, freut sich Konrad Egermann.

In Tests beeindruckt

„Wer anspruchsvolle Zerspanungsaufgaben hat, kommt erfahrungsgemäß nicht darum herum, die Angaben der Werkzeughersteller selbst an Werkstücken zu überprüfen. Die Werkzeuge von Hufschmied leisten hier eher mehr, als der Hersteller verspricht. In unseren Tests haben die Qualität der Werkzeuge und die Vorschübe, die mit ihnen möglich sind, wirklich beeindruckt“, sagt Betriebsleiter Matthias Puffe. Das gilt auch für den zweiten wichtigen Faktor bei der Beurteilung von Torus- und Kugelfräser: Haltbarkeit. „In Kombination mit den nachgewiesenen Standzeiten haben uns die Werkzeuge der Hufschmied Hard-Line schließlich vollends von ihrem Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt. Für uns rechnet sich die Umstellung.“

cd