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Statement für eine grünere Welt, eine nachhaltigere Zukunft: Sandvik-Coromant-Präsidentin Helen Blomqvist erklärt die Verantwortung der Fertigungsindustrie – und was jetzt zu tun ist.
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Statement für eine grünere Welt, eine nachhaltigere Zukunft: Sandvik-Coromant-Präsidentin Helen Blomqvist erklärt die Verantwortung der Fertigungsindustrie – und was jetzt zu tun ist.

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Die Verantwortung der Industrie für eine nachhaltigere Zukunft

 Die Verantwortung für den Aufbau einer nachhaltigeren Zukunft trägt nach Ansicht von Sandvik Coromant die Fertigungsindustrie. Präsidentin Helen Blomqvist erklärt.

Um das Pariser Abkommen zu erfüllen, müssen 28 Gt CO2 aus der Atmosphäre entfernt werden – und dazu hat die Weltengemeinschaft noch acht Jahre Zeit. Es ist also ein globaler Wettlauf, an dem sich alle beteiligen müssen. Und insbesondere die Industrie muss dazu beitragen, den notwendigen Wandel voranzutreiben. Im Folgendem beleuchtet Sandvik-Coromant-Präsidentin Helen Blomqvist das Engagement der Fertigungsindustrie, das für eine grünere Welt notwendig ist, und erläutert wie Sandvik Coromant dabei vorgeht.

Die Verantwortung liegt insbesondere in der Fertigungsindustrie

Klar ist, so Helen Blomqvist, dass die Zeit drängt, wenn die globale Erwärmung auf 1,5°C über dem vorindustriellen Niveau begrenzt werden soll. Insgesamt 49 Länder sowie die Europäische Union haben sich deshalb zu Netto-Null-Zielen verpflichtet, die mehr als die Hälfte der weltweiten Treibhausgasemissionen abdecken. Bei wirksamer Umsetzung könnte so die globale Erwärmung um weitere 0,5°C verringert und damit den prognostizierten Temperaturanstieg auf 2,2°C gesenkt werden. Es liegt jedoch nicht nur an den globalen Mächten und Staatsoberhäuptern, den Wandel voranzutreiben. Es liegt auch in der Verantwortung der Unternehmen, insbesondere der Fertigungsindustrie, ihre Handeln zu überprüfen und den Kohlenstoffdioxidausstoß zu verringern.

Die Industrie aufräumen

Es ist kein Geheimnis, dass die Industrie einen riesigen CO2-Fußabdruck hat. Laut der Environmental Protection Agency ist die Fertigungsindustrie in den USA für fast ein Viertel der direkten Kohlenstoffemissionen verantwortlich. In Europa stößt die Industrie jährlich insgesamt 880 Mio. t CO2-​Äquivalente aus. Um die Verfahren zu bereinigen und das Unternehmenswachstum zukunftssicher zu machen, müssen in der gesamten Branche tiefgreifende Veränderungen vorgenommen werden – und glücklicherweise wird bereits damit begonnen. Und von den nachhaltigeren Verfahren profitiert  nicht nur der Planet: Weil hierdurch das Markenimage verbessert, die Abfallmenge verringert und das Unternehmen für Mitarbeiter attraktiver gemacht wird, können Investitionen in umweltfreundlichere Technologien für die Unternehmensbilanz sehr nützlich sein.

Die 5 Wege von McKinsey

Laut McKinsey geben Nachhaltigkeitsstrategien Unternehmen die Möglichkeit, langfristige Investitionen zu tätigen, die Motivation der Mitarbeiter zu steigern und das Umsatzwachstum zu erhöhen. Somit geht es beim Thema Nachhaltigkeit um die Auswirkungen auf die Menschen, den Planeten und den Gewinn.

Das bedeutet wiederum, dass umweltfreundliches und nachhaltiges Handeln nicht länger nur ein Kostenfaktor ist, sondern ein Katalysator für konstante Innovation, neue Marktchancen und Rentabilität. Es bedeutet jedoch nicht, dass Nachhaltigkeit über Nacht erreicht werden kann, insbesondere nicht für Fertigungsunternehmen. Somit ist Nachhaltigkeit ein langfristiges Ziel mit vielen Zwischenschritten – doch wo finden sich die besten Anfangspunkte?

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Sinnvolle Kreislaufwirtschaft: Denn es ist ein System, das mit einem Minimum an Energie und physischen Ressourcen neue Werte schafft.
Foto: Sandvik Coromant
Sinnvolle Kreislaufwirtschaft: Denn es ist ein System, das mit einem Minimum an Energie und physischen Ressourcen neue Werte schafft.

Kreislaufwirtschaft und Verschwendung

Bei der Ausarbeitung einer Nachhaltigkeitsstrategie ist eines der wichtigsten Elemente, die ein Industrieunternehmen überprüfen muss, seine Verschwendung. Die ClimateWorks Foundation, eine gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, Best-Practice-Lösungen zu finden, die Organisationen dabei helfen, den Kohlendioxidverbrauch zu reduzieren, definiert Kreislaufwirtschaft als „ein System, in dem Materialströme, bestehend aus biologischen und ‚technischen‘ Inhaltsstoffen, derart gestaltet sind, dass sie fortlaufend in hoher Qualität zirkulieren, sicher in die Biosphäre zurückkehren und so mit einem Minimum an Energie und physischen Ressourcen einen Wert erschaffen“.

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Recyceln lohnt sich, rechnet Helen Blomqvist vor: Durch die Verwendung von recycelten Materialien werden auch 40 % weniger Kohlendioxid ausgestoßen als bei einer Neuproduktion.
Foto: Sandvik Coromant
Recyceln lohnt sich, rechnet Helen Blomqvist vor: Durch die Verwendung von recycelten Materialien werden auch 40 % weniger Kohlendioxid ausgestoßen als bei einer Neuproduktion.

Recycelte Materialien verringern CO2-Ausstoss um 40 %

Doch die Kreislaufwirtschaft bietet nicht nur Vorteile für die Umwelt. Sobald Zerspanungswerkzeuge ihre Leistungsfähigkeit verlieren, wäre es eigentlich naheliegend, sie zu entsorgen und damit unbrauchbar zu machen. Doch die Materialien, aus denen die Werkzeuge hergestellt werden, bleiben wertvoll. So kann eine gebrauchte Hartmetallwendeschneidplatte zu 95 % recycelt werden und der Wolframanteil am Hartmetall beträgt etwa 75 %. Zudem verbraucht die Herstellung neuer Werkzeuge aus recyceltem Hartmetall 70 % weniger Energie als die Produktion mit Primärrohstoffen. Und durch die Verwendung von recycelten Materialien werden auch 40 % weniger Kohlendioxid ausgestoßen als bei einer Neuproduktion.

Lieferantenbeziehungen über den Ersteinkauf hinaus

Somit adressiert die Kreislaufwirtschaft sowohl globale Nachhaltigkeitsherausforderungen als auch ein Problem, das nur wenige Kunden ins Auge fassen – das Thema Abfall. Dabei gibt der Blick auf den gesamten Lebenszyklus eines Produkts Unternehmen eine bessere Kontrolle über ihre Vermögenswerte. Diese Kontrolle ermöglicht eine effektive Kostenüberwachung einerseits sowie andererseits, dass Kunden, die vom Verkauf gebrauchter Produkte profitieren wollen, die notwendige Unterstützung erhalten. Hierzu werden Lieferantenbeziehungen aufgebaut, die nicht schon wieder enden, sobald der Erstkauf abgeschlossen ist.

Gebrauchte Hartmetallwerkzeuge nach Österreich

Im Rahmen des globalen Recyclingprozesses von Sandvik Coromant werden gebrauchte Hartmetallwerkzeuge von Kunden gesammelt und an die Wolfram Bergbau und Hütten AG in Österreich verschickt. Nachdem dort die Zusammensetzung der Werkzeuge mittels einer Röntgenfluoreszenzanalyse mit einem Scansystem bestimmt wurde, werden die Werkzeuge zu Hartmetallpulver zerkleinert. Das Pulver wird chemisch gereinigt, um Materialien wiederzugewinnen, die die gleichen Eigenschaften wie das ursprüngliche Wolfram aufweisen. Weitere Sekundärrohstoffe im Hartmetall werden ebenfalls recycelt – Kobalt wird beispielsweise zur Wiederverwertung an Dritte weitergegeben. Unabhängig von Größe, Branche oder Standort können Hartmetallwerkzeuge aller Hersteller genutzt werden.

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Alle Ressourcen nutzen: Als Fertigungsunternehmen muss Sandvik Coromant, um Prozesse sowohl im Sinne der Umwelt als auch zum Zwecke des eigenen Unternehmens verbessern zu können, neue Technologien, Kompetenzen und Designverfahren annehmen.
Foto: Sandvik Coromant
Alle Ressourcen nutzen: Als Fertigungsunternehmen muss Sandvik Coromant, um Prozesse sowohl im Sinne der Umwelt als auch zum Zwecke des eigenen Unternehmens verbessern zu können, neue Technologien, Kompetenzen und Designverfahren annehmen.

Den Wechsel vollziehen – will Sandvik Coromant

Verbraucher wünschen sich zunehmend, dass Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus nehmen. Das gilt auch für Mitarbeiter und potenzielle Mitarbeiter. Und Sandvik Coromant hat sich verpflichtet, auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft voranzugehen. Eine Zukunft, in der Nachhaltigkeit das Ergebnis des eigenen Handelns und ein integrierter Bestandteil der eigenen Geschäftstätigkeit ist. Als Fertigungsunternehmen muss Sandvik Coromant, um Prozesse sowohl im Sinne der Umwelt als auch zum Zwecke des eigenen Unternehmens verbessern zu können, neue Technologien, neue Kompetenzen und neue Designverfahren annehmen und nutzen. Die metallverarbeitende Industrie ist allerdings eine eher konservative Branche, was dazu führt, dass Veränderungen hier meist langsamer umgesetzt werden – das will Sandvik Coromant ändern. Als Verfechter nachhaltigen Handelns, Unterstützer globaler Nachhaltigkeitsziele und als Teil der Sandvik Gruppe hat Sandvik Coromant unter dem Motto ‚Make the Shift‘ eine ganze Reihe interner Ziele entwickelt, die für das eigene Handeln verantwortlich machen und es dem globalen Team ermöglichen, auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten.

Erstes Ziel: Energieverbrauch senken

Das erste Ziel ist die Steigerung der Energieeffizienz durch Umnutzung oder Reduzierung des Energieverbrauchs. Konkret soll der Verbrauch jedes Jahr um 2,5 % gesenkt werden. Des Weiteren soll bis 2030 eine vollständige Kreislaufwirtschaft erreicht und die CO2-Emissionen halbiert werden. Dazu wurden bereits viele Prozesse implementiert, die dem Unternehmen bei dieser Umstellung helfen – von einem stabilen Recyclingprogramm bis hin zu digitalen Geräten wie dem Green-Factories-Messinstrument, mit dem ineffiziente Bereiche innerhalb der Anlagen nachverfolgt werden können. Auch wenn es noch ein langer Weg ist, bis Industrie und globale Gesellschaft die Klimaziele erreichen, muss jeder seinen Teil dazu beizutragen. In der Verantwortung der Fertigungsindustrie liegt es, neue Innovationem, die eine nachhaltige Welt möglich machen, zu schaffen und zu fördern. Und Sandvik Coromant ist bereit für diesen ‚Shift‘. Mehr über Sandvik Coromants Weg hin zu einer nachhaltigeren Zukunft erfahren Sie auf dem unternehmenseigenen Nachhaltigkeits-Hub.

Sandvik Coromant hat über 1.700 Patente

Sandvik Coromant ist Teil der globalen Unternehmensgruppe Sandvik und Weltmarktführer für Werkzeuge und Zerspanungslösungen. Mit seinem Know-how setzt das schwedische Unternehmen Industriestandards und treibt die für die metallbearbeitende Industrie wichtigen Innovationen an. Fortbildungsangebote, erhebliche Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie starke Kundenpartnerschaften garantieren die Entwicklung von Bearbeitungstechnologien, die die Zukunft der Fertigung verändern und anführen. Sandvik Coromant hat weltweit mehr als 1.700 Patente, beschäftigt über 7.700 Mitarbeiter und ist in 150 Ländern vertreten. Weitere Informationen, wie auch das 1x1 der Zerspanung, finden Sie auf der Website von Sandvik Coromant.