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Foto: Agathon
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Werkzeugschleifen

Der Laser zündet den Turbo

In zwei Schritten zur Wendeschneidplatte: Für die Vorbearbeitung von Superhartstoffen wie PKD oder PCBN hat Agathon die Lasermaschine Neo entwickelt.

von Rüdiger Kroh

Die Lasermaschine Neo für die Vorbearbeitung von superharten Werkstoffen wie polykristalliner Diamant (PKD) oder polykristallines kubisches Bornitrid (PCBN) hat Agathon kürzlich auf der Grindtec der Öffentlichkeit vorgestellt. „Unser Ansatzpunkt sind dabei die weit verbreiteten Hartmetall-Wendeschneidplatten mit eingelöteten Superhartstoff-Tips PKD oder PCBN“, erläutert Dr. Stephan Scholze, CTO der Agathon AG. „Die Kombination aus Laservorbearbeitung und Schleifen ist aus unserer Sicht derzeit hinsichtlich Kosten und Bearbeitungszeit dafür die perfekte Lösung. Denn wir kombinieren beide Prozesse auf eine Art und Weise, dass die Stärken des Lasers und die Stärken der Schleifmaschine zum Tragen kommen.“

Abtragsrate liegt hundertmal höher

Der Vorteil des eingesetzten Kurzpulslasers sei dabei seine Geschwindigkeit. So liege die Abtragsrate der Lasermaschine bei PKD und PCBN pro Zeiteinheit rund hundertmal höher als bei einer Schleifmaschine. Zum Herstellen einer Wendeschneidplatte wird der Tip in einem ersten Schritt mit dem Laser vorbearbeitet und bis auf wenige hundertstel Millimeter an seine finale Kontur gebracht. Um die benötigte Präzision zu erzielen, wird der aufgelötete Superhartstoff zusammen mit dem Hartmetall-Grundkörper auf einer Schleifmaschine anschließend endbearbeitet. Dank dieser Kombination könne das Teil rund 60-mal schneller produziert werden. Der Anwender spare aber nicht nur Zeit, sondern auch Geld, denn der Verschleiss an Verbrauchsmaterialien auf der Schleifmaschine sinke um bis zu 75 %.

Manufakturähnliches Umfeld berücksichtigt

Bei der Konzeption der Neo hatten die Agathon-Entwickler aber nicht nur die Technologie an sich, sondern auch das manufakturähnliche Umfeld im Blick, das für die Bearbeitung von PKD und anderen Superhartstoffen charakteristisch ist. Aus diesem Grund ist die Lasermaschine mit rund 1 m2 Stellfläche sehr kompakt und lässt sich einfach verschieben. So passt sie auch in Werkstätten, in denen es etwas enger zugeht.

Laut Aussage von Dr. Scholze laufen im Rahmen des Innovationsprozesses bei Agathon bereits seit einiger Zeit intensive Feldtests mit Lead-Kunden. „Wir konzentrieren uns jetzt voll auf die Markteinführung unserer Laserbearbeitungsmaschine Neo“, so der CTO weiter. „Derzeit macht sich unsere Organisation in allen Bereichen bereit, um unseren Kunden die Agathon-Servicequalität auch in der Laserbearbeitung zu bieten. Die ersten Auslieferungen sind für September dieses Jahres geplant.“