Image
NCF-Check zu Nachhaltigkeit von Werkzeugmaschinen: Die Hersteller wollen den CO
Foto: NCFertigung
NCF-Check zu Nachhaltigkeit von Werkzeugmaschinen: Die Hersteller wollen den CO2-Fußabdruck reduzieren. 

THEMA DER WOCHE 50/2021

Den CO2-Fußabdruck nachhaltig reduzieren

Wie wichtig ist das Thema Nachhaltigkeit für Werkzeugmaschinenhersteller? Vier Experten nennen Maßnahmen, wie sie den CO2-Fußabdruck reduzieren wollen. 

Wie nachhaltig können Werkzeugmaschinen in der Herstellung und im Betrieb sein und wie ist es um ihren CO2-Fußabdruck bestellt? Experten von Mazak, Vollmer, DMG Mori und GF Machining Solutions  informieren über den aktuellen Stand. Der Tenor ist dabei eindeutig: Die Werkzeugmaschinenhersteller beschäftigen sich intensiv mit Maßnahmen zur CO2-Reduzierung.

Den laufenden CO2-Fußabdruck der Maschinen reduzieren

Image
Martin Engels, Geschäftsführer der Yamazaki Mazak Deutschland GmbH. 
Foto: Mazak
Martin Engels, Geschäftsführer der Yamazaki Mazak Deutschland GmbH. 

Unsere Go-green-Strategie hat in Bezug auf die Werkzeugmaschinentechnik mehrere Aspekte: Zum einen entwickelt Mazak Maschinen, deren laufender CO2-Fußabdruck reduziert wird, zum anderen motivieren wir unsere Kunden, ihren Energieverbrauch zu erfassen, zu analysieren und zu optimieren. Unsere Maschinen werden mit einer Vielzahl von energiesparenden Merkmalen ausgestattet. Beispielweise sind in das 5-Achs-Bearbeitungszentrum Variaxis i-800 Neo verbesserte Technologien integriert, die die laufenden CO2-Emissionen im Vergleich zum Vorgängermodell um 22,7 % reduzieren. Wir unterstützen unsere Kunden mit Produkten zur Messung des CO2-Fußabdrucks. Unsere Hybridmaschinen kombinieren Prozesse auf einer einzigen Maschine, um Kosten und Umweltauswirkungen zu reduzieren. Sie sind Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie von Mazak. Doch nicht nur ökologische und ökonomische Aspekte gehören zur Go-green-Strategie. Wir betrachten CSR ganzheitlich, dazu gehört auch der nachhaltige Umgang mit Mitarbeitern, Partnern und Kunden sowie soziales Engagement im regionalen Umfeld.

Die Bedeutung der Nachhaltigkeit steigt stetig

Image
Dr.-Ing. Stefan Brand, Geschäftsführer der Vollmer-Gruppe. 
Foto: Vollmer
Dr.-Ing. Stefan Brand, Geschäftsführer der Vollmer-Gruppe. 

Als Maschinenbauer hat sich Vollmer zum Ziel gesetzt, Nachhaltigkeit von Mensch bis Maschine zu verwirklichen. So sind langfristige und gute Beziehungen zu Kunden und Lieferanten genauso entscheidend, wie das Wohl von Mitarbeitern. Dafür bieten wir unter anderem flexible Arbeitszeiten, Weiterbildung und das betriebliche Gesundheitsmanagement. Bei unseren Lieferanten setzen wir auf eine möglichst regionale Beschaffung. Mit Blick auf unsere Kunden zeigt sich, dass die Bedeutung der Nachhaltigkeit stetig steigt. Von Schärfmaschinen erwarten sie, dass diese mit einer verlässlichen und energieeffizienten Technologie ausgestattet sind. Die Nachhaltigkeit einer Maschine sollte jedoch nicht nur an deren Leistungsaufnahme festgemacht werden. Für uns ist es das Zusammenspiel aus Lebensdauer, Energieeffizienz, Automatisierung, Ressourceneinsatz und Digitalisierung. Nachhaltigkeit wird für den Kunden damit auch beim Thema TCO spürbar. Denn die vielleicht höheren Anschaffungskosten einer nachhaltigen Maschine machen sich durch einen energieeffizienten Betrieb sowie eine lange Lebensdauer bezahlt.

Verantwortung entlang der gesamten Wertschöpfungskette

Image
Dr. Maurice Eschweiler, Generalbevollmächtigter der DMG Mori AG. 
Foto: DMG Mori
Dr. Maurice Eschweiler, Generalbevollmächtigter der DMG Mori AG. 

Nachhaltigkeit gehört zur DNA von DMG Mori. Umweltschutz und Technologieführerschaft stehen seit vielen Jahren im Einklang. Mit zahlreichen Projekten und Initiativen stärken wir unsere Stellung als innovativer Technologiepartner und verlässlicher Anbieter von nachhaltigen Werkzeugmaschinen, Automatisierungs- und Digitalisierungslösungen. Wir übernehmen ganzheitlich Verantwortung entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Bereits seit Mai 2020 ist der auf die eigene Wertschöpfung bezogene „Company Carbon Footprint“ klimaneutral. DMG Mori vermeidet und reduziert Emissionen in allen Bereichen. An nahezu allen Standorten wird Strom aus regenerativen Energieträgern selbst erzeugt und genutzt. Wo immer möglich, wird ausschließlich Ökostrom bezogen. Seit Januar 2021 haben unsere Maschinen und Automationslösungen einen klimaneutralen „Product Carbon Footprint“ in der gesamten vorgelagerten Wertschöpfungskette. Somit erhalten unsere Kunden aus allen unseren Produktionswerken weltweit komplett klimaneutral hergestellte Maschinen, die nahezu 100 % recyclebar sind.

Gesteigertes Kundeninteresse an stromsparenden Maschinen

Image
Mark Posey, Sustainability Officer bei GF Machining Solutions. 
Foto: GF Machining Solutions
Mark Posey, Sustainability Officer bei GF Machining Solutions. 

Die GF-Gruppe publiziert seit über 20 Jahren einen Nachhaltigkeitsbericht, lange bevor dies zum Industriestandard wurde. Offen über Nachhaltigkeit zu kommunizieren ist also Teil unserer Kultur. Zudem haben wir unsere Vision, bis 2025 Innovations- und Nachhaltigkeitsleader zu werden, in unserer „Strategie 2025“ verankert. Dieses Ziel wird durch verschiedene Projekte umgesetzt und von unserem Management unterstützt. Zum Beispiel setzen wir konkrete CO2-Reduktionsstrategien um, die über die Ziele, welche Zertifikate verlangen, hinausgehen. Bei unseren Kunden nehmen wir ein gesteigertes Interesse an stromsparenden Maschinen wahr. Wir sehen aber auch, dass Nachhaltigkeit einen immer höheren Stellenwert bei unseren Stakeholdern einnimmt. Auf der Emo Milano 2021 haben wir unsere Energiezertifikate publiziert. Darin ist ersichtlich, wie unsere Maschinen durch verschiedene Stromsparmaßnahmen wie Econowatt oder den neuen Intelligent Power Generator ihre Energieeffizienz bis zu 30 % in den letzten fünf Jahren gesteigert haben und welche weiteren Schritte wir bis 2025 erreichen möchten.