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Foto: Hommel

Bearbeitungszentren

Das Multitalent für die Komplettbearbeitung

Das Dreh-Fräszentrum NTJ-100 von Nakamura-Tome eignet sich laut Hersteller für die Komplettbearbeitung komplexer Teile bis 175 mm Durchmesser und 650 mm Länge.

Als smartes Multitalent empfiehlt die Hommel-Gruppe das 10-Achsen-Dreh-Fräs-zentrum NTJ-100 des japanischen Werkzeugmaschinenherstellers Nakamura-Tome. Durch die zwei Revolver, davon einer um 185° schwenkbar, lassen sich mit dieser Maschine selbst komplexe Werkstücke mit schrägen Bohrungen, Gewinden, Anfräsungen und Fräskonturen bearbeiten – und das schnell, stückkostengünstig und vor allem in einem Setup, heißt es weiter.

Durchlaufzeiten verkürzen

Nakamura-Tome hat früh erkannt, dass die Komplettbearbeitung von Werkstücken – im Vergleich zur mehrstufigen Bearbeitung – unnötige Kosten einspart, denn es werden keine Sonderwerkzeughalter oder zusätzliche Spannmittel und Spannvorrichtungen für unterschiedliche Arbeitsschritte benötigt. Neben einer besseren Arbeitsplanung können durch den Wegfall von weiteren Umrüst- und Umspannvorgängen zudem die Werkstückqualitäten deutlich gesteigert und Auftragsdurchlaufzeiten verkürzt werden. Mit der NTJ-100 bietet Nakamura-Tome ein Dreh-Fräszentrum für die Komplettbearbeitung von Werkstücken mit einem maximalen Drehdurchmesser von 175 mm und bis zu einer Länge von 650 mm.

Aufnahmekapazität von maximal 96 Drehwerkzeugen

Bei der Maschine liegen vier Achsen im oberen Revolver. Dieser Revolver ist als B-Achse um ±91 mm schwenkbar. Dabei indexiert die B-Achse mittels einer Hirthverzahnung mit 1°-Teilung und kann durch den Servoantrieb bis zu 4-achsig interpolieren. Die Positioniergenauigkeit liegt bei 0,001° und lässt den Bediener verzahnen, wälzfräsen oder stoßen. Neben dem oberen Revolver hat der japanische Hersteller bei der NTJ-100 außerdem einen weiteren unteren Revolver integriert. Mit ihrer 24-fachen Indexierung haben beide Revolver eine Aufnahmekapazität von bis zu 96 Drehwerkzeugen. Insgesamt sind dadurch bis zu 24 einspindlig oder gar 48 doppelspindlig angetriebene Werkzeuge einsetzbar. Sie werden durch einen 7,1-kW-Motor angetrieben.

Multitalent des japanischen Werkzeugmaschinenherstellers Nakamura-Tome: Das 10-Achs-Dreh-Fräszentrum NTJ-100.

Das Leistungsvermögen voll ausnutzen

Durch die stabilen Werkzeugaufnahmen und einen Drehzahlbereich von 10 bis 6.000 min-1 hat der Bediener laut Herstellerangeben die Möglichkeit, das Leistungsvermögen von Bohr- und Fräswerkzeugen vollkommen auszunutzen. Durch die freie Zuordnung beider Revolver zu den Spindeln können fast durchgehend zwei Werkzeuge gleichzeitig Späne abtragen. Eine optimale und schnelle Produktion von Werkstücken sei somit gewährleistet. Während vergleichbare Dreh-Fräszentren mit schwenkbarer Frässpindel oftmals bis zu 10 s für einen Werkzeugwechsel von Span-zu-Span benötigen, sind mit der NTJ-100 Span-zu-Span-Zeiten von 1,85 s möglich.

Durch die freie Zuordnung beider Revolver zu den Spindeln können fast durchgehend zwei Werkzeuge gleichzeitig Späne abtragen.

Die Nebenzeiten werden um bis zu 65 % gesenkt

Die beiden Spindeln werden von einem 11 kW starken Motor auf bis zu 6.000 min-1 beschleunigt. Durch die Spindel-Synchronisation können sowohl im Drehbetrieb als auch im C-Achsen-Betrieb, beim Abstützen langer Werkstücke, mit beiden Spindeln die Nebenzeiten um bis zu 65 % gesenkt werden, betont das Unternehmen.

Dass Nakamura-Tome dem Bediener mit der NTJ-100 die Möglichkeit geben möchte, unproduktive Nebenzeiten drastisch zu reduzieren, zeigt sich ebenfalls an der intelligent ins Maschinengehäuse integrierten Abgreifeinrichtung, welche die fertigen Werkstücke prozessparallel nach außen führt.

Automatisierte Serienfertigung

Durch das Maschinenkonzept mit senkrechter Bettkonstruktion, das dem Dreh-Fräszentrum gleichzeitig eine sehr hohe Steifigkeit verleiht, kann ein optionales Stangenlademagazin angebunden und die Maschine somit zur automatisierten Serienfertigung genutzt werden. Ebenfalls können Futterwerkstücke in Verbindung mit der dafür konzipierten Portal-Automation automatisiert bearbeitet werden. In Sachen Steuerung rundet Nakamura-Tome das Maschinenkonzept der NTJ-100 mit der Fanuc 31i und der neuesten eigenentwickelten Bedienoberfläche „NT Smart X“ ab. Damit ist für eine einfache, schnelle und vor allem bedienerfreundliche Programmierung komplexer Geometrien gesorgt.

cd