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Foto: Union Chemnitz

Bearbeitungszentren

Das Bohrwerk vom Haken

Union Chemnitz will in den Bereich der BAZ vorstoßen und setzt auf zwei Alleinstellungsmerkmale: die Bohrspindel und das fundamentfreie Monolith-Bett.

Der Bohrwerkshersteller Union Chemnitz erweitert sein Produktportfolio und präsentiert auf der AMB die TM 125, das laut Hersteller weltweit erste Kompaktbohrwerk mit patentierter Monolith-Technologie. Mit der neuen Maschine für Werkstückgewichte bis 10 t stößt Union Chemnitz in den Bereich der Bearbeitungszentren vor, setzt sich laut Angaben aber mit zwei Alleinstellungsmerkmalen vom Wettbewerb ab: der Bohrspindel und dem fundamentfreien Monolith-Bett. Thorsten Mehlhorn, Mitglied der Geschäftsleitung der Union Werkzeugmaschinen GmbH Chemnitz, erklärt das neue Maschinenkonzept: „Durch die Konstruktion mit Seitenständer und Bohrspindel mit 125 mm Durchmesser bietet die Maschine größere Freiheitsgrade und Verfahrwege als ein herkömmliches Bearbeitungszentrum. Das Monolith-Maschinenbett aus dämpfendem Spezialbeton erlaubt die direkte Aufstellung auf dem Hallenboden.“

Vorteile von Bohrwerk und BAZ vereint

Besonders kleinere Betriebe stehen immer wieder vor der Herausforderung, dass sich die Gegebenheiten am Markt schnell ändern. Meist ist ungewiss, welches Werkstückspektrum von ihnen in puncto Stückzahl, Größe und Genauigkeit zukünftig bearbeitet werden muss. Um für alle möglichen Anforderungen gerüstet zu sein, ist die Investition in ein Bohrwerk aus technischer Sicht die ideale Lösung, weil es die größte Flexibilität bietet. Praktisch sind die Kosten und der Aufwand für die Aufstellung eines Bohrwerks in den Unternehmen jedoch nicht immer zu realisieren. Auch der Platz oder die Infrastruktur fehlen schlichtweg, was die Entscheidung für ein Bearbeitungszentrum begünstigen kann. Mit der TM125 gehören diese Kompromisse der Vergangenheit an, heißt es von Seiten des Herstellers.

Lange Verfahrwege und große Freiheit

Entwickelt auf Basis der bewährten T-Serie vereint die TM 125 laut Union Chemnitz die Vorteile eines klassischen Bohrwerks in Tischbauweise mit den Eigenschaften eines Bearbeitungszentrums und bietet die ideale Lösung für diese Problemstellung. Auf der einen Seite überzeugt die Kompaktmaschine mit langen Verfahrwegen, großen Freiheitsgraden bezüglich Bearbeitung und Zugänglichkeit sowie einer hohen Kapazität zur Tischbeladung. Sie ist für die effektive und kostengünstige Bearbeitung von mittelschweren Werkstücken bis 10 t mit einem Arbeitsbereich bis 1.600 mm × 2.000 mm × 2.500 mm ausgelegt. Durch die optimierten Komponenten wie Werkzeugwechsler, Fräsköpfe oder Tischbaugruppen, die zu 100 % in den Unternehmen der Herkules Group entwickelt und gefertigt werden, erreicht die TM 125 die gleiche Produktivität wie ein Bohrwerk, wird betont.

Es wird kein Fundament benötigt

Auf der anderen Seite benötigt die TM 125 als Kranhakenmaschine kein Fundament, sondern kann direkt auf dem Hallenboden aufgestellt werden. Das erleichtert die Montage um ein Vielfaches und die Maschine kann später jederzeit unkompliziert umgesetzt werden. Möglich macht das die Monolith-Technologie, die laut Angaben erstmals bei einem Bohrwerk eingesetzt wird. Sie wurde von der Maschinenfabrik Herkules, dem Schwesterunternehmen von Union Chemnitz, entwickelt und seit 2001 hundertfach erfolgreich bei Walzenschleifmaschinen verwendet. Das verwindungssteife und thermostabile Maschinenbett ist in Sandwich-Bauweise mit gusseisernem, verripptem Oberteil, faserverstärktem Hochleistungs-Mineralbeton und einer Bodenplatte aus Stahl und Spezial-Dämpfungselementen gefertigt. Weil keine metallische Verbindung zwischen Unter- und Oberteil besteht, werden Schwingungen effektiv gedämpft. Ein weiterer Vorteil ist der minimierte Platzbedarf.

Langfristig Kosten einsparen

„Das Gesamtpaket der TM 125 erlaubt dem Anwender langfristige Kosteneinsparungen“, verspricht Mehlhorn. „Wichtig für unsere Kunden ist die schnelle Amortisation solcher Maschinen, die für den jeweiligen Schichtbetrieb und die Kostenstruktur ein wichtiges Merkmal unserer Betrachtungen darstellt“. Entwickelt wurde die neue Kompaktmaschine für den Prototypenbau, aber auch für die Fertigung von kleinen, mittleren und großen Serien. „Das Bohrwerk ist die ideale Maschine für alle Anwender, die normale bis hochgenaue Bearbeitungsergebnisse benötigen“, sagt das Geschäftsleitungsmitglied. „Mit der Maschine ist jeder Kunde auch für sein zukünftiges Werkstückspektrum gerüstet.“ Dies gelte natürlich auch für größere Unternehmen und verkettete Systeme.

cd