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Foto: Studer
Machten auf der Online-Pressekonferenz deutlich, dass Studer dank guter Auftragseingänge für den anstehenden Aufschwung gerüstet ist: Jens Bleher, CEO der Fritz Studer AG (re.) und CSO Sandro Bottazzo. 

Unternehmen

Dank gutem Auftragseingang für die Zukunft gerüstet 

Mit einem breiten Maschinen- und Kundenspektrum hat sich Studer in der Krise gut geschlagen und ist dank gutem Auftragseingang für die Zukunft  gerüstet.

Bei Studer gibt man sich kämpferisch und ist dank guter Auftragseingänge gerüstet für den Aufschwung. Entsprechend stellte das Schweizer Unternehmen die traditionelle Pressekonferenz unter das Motto „Studer Fight Club“. „Wir haben uns in einer schwierigen Situation gut geschlagen“, sagte Jens Bleher, CEO der Fritz Studer AG, bei dem Online Event aus dem eigens eingerichteten Box- und Trainingsstudio. Dank eines sehr guten Auftragseingangs zu Beginn 2020 und vor allem eines starken Endspurts habe der Rundschleifmaschinenhersteller das vergangene Jahr durchaus positiv abgeschlossen. „Insgesamt ist die Lage deutlich besser als in der Finanzkrise vor zehn Jahren“, konstatierte Bleher. „Alles in allem sehen wir uns gut aufgestellt, was besonders im aktuellen Wettbewerbsumfeld ein entscheidender Vorteil ist.“

Mit guten Auftragseingängen für den Aufschwung gerüstet

Detaillierter ging dann Studer-CSO Sandro Bottazzo auf die wirtschaftlichen Entwicklungen ein. „Durch den sehr guten Auftragseingang gegen Ende des vergangenen Jahres vor allem aus Asien, Lateineuropa, aber auch vereinzelt aus Zentraleuropa, generierte Studer in Summe etwa 60 % mehr Aufträge als noch in der letzten großen Krise 2009. Dies ist insofern positiv, weil der generelle Marktrückgang ähnlich hoch ausfiel wie während der Finanzkrise vor über elf Jahren“, so Bottazzo. Für eine positive Stimmung sorgte zudem der starke Dezember. „Viele unserer Kunden erwarten vor allem ein stärkeres zweites Quartal respektive eine stärkere zweite Jahreshälfte 2021.“

Als maßgebende Faktoren für das Studer-Ergebnis nannte der CSO zudem das breite Portfolio an unterschiedlichen Universal-Außen, Innen-, Produktions- und konventionellen Rundschleifmaschinen sowie auch das breite Kundenspektrum. Ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor war im vergangenen Jahr auch der Customer Care. „Dank unseres dezentralen, kundennahen Netzwerks von über 130 Studer-Servicetechnikern weltweit, konnten wir unsere Kunden während der Pandemie stetig unterstützen“, so Bottazzo.

Fritz Studer Award geht an Dr.-Ing. Mirko Theuer

Beim Blick in die Märkte war allen voran in Deutschland die Auftragslage 2020 niedrig. Dies sei einerseits als Folge der Covid-19-Pandemie zu sehen, jedoch auch bedingt durch den anhaltenden Strukturwandel in der Automobilindustrie. Weiterhin auf einem sehr erfreulichen Niveau waren für Studer die Auftragseingänge aus Asien, Nordamerika sowie Nordosteuropa - vor allem dank hoher Nachfrage aus den Segmenten der Lohnfertiger und der Flugzeugindustrie. Jedoch war auch Lateineuropa, durch den starken Jahresendspurt aus Italien, durchaus positiv.

Zum sechsten Mal hat die Fritz Studer AG ihren Forschungspreis, den Fritz Studer Award vergeben, zu dem Bewerber aus mehreren europäischen Ländern ihre Arbeiten eingereicht haben. Der mit 10.000 CHF dotierte Preis ging diesmal an Dr.-Ing. Mirko Theuer vom Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen der Leibniz Universität Hannover. Mit dem Thema „Kontinuierliches Wälzschleifen von Zerspanwerkzeugen“ hat er die Jury überzeugt.

Neuer Wälzschleifprozess erhöht Fertigungsqualität

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Foto: Studer
Der Studer Award 2020 wurde für das Thema „Kontinuierliches Wälzschleifen von Zerspanwerkzeugen“ vergeben. 

Dabei geht es um die Entwicklung eines neuartigen Werkzeugschleifverfahrens für die Herstellung von Zerspanwerkzeugen wie Bohrern, Fräsern oder Sägeblättern. Der Preisträger hat theoretische und praktische Erkenntnisse auf dem Gebiet des kontinuierlichen Wälzschleifens von Zahnrädern auf die Bedingungen einer 5-Achs-Werkzeugschleifmaschine, auf der üblicherweise solche Werkzeuge bearbeitet werden, übertragen. Dafür hat er ein mathematisches Modell entwickelt, das der Auslegung der Schneckengeometrie (Schleifscheibe) für die geforderten Zerspanwerkzeuggeometrien dient.

Die praktischen Versuche zum kontinuierlichen Wälzschleifen haben gezeigt, dass die Auslegung verschiedener Werkzeuggeometrien möglich ist. Dabei können durch den neu entwickelten Wälzschleifprozess die Nuten und Umfangsschneiden eines Zerspanwerkzeugs simultan mit einer einzigen Schleifschnecke hergestellt werden, sodass nicht mehr mehrere Schleifwerkzeuge nacheinander genutzt werden müssen. Mit dem neuen Verfahren wird die Produktivität des gesamten Prozesses und gleichzeitig die Fertigungsqualität erhöht. Die bessere Fertigungsqualität zeigt sich auch bei der anschließenden Nutzung eines Fräswerkzeugs. Im Vergleich zu herkömmlichen Referenzfräsern konnte eine um 15 % höhere Standzeit ermittelt werden. Zahlreiche weitere Vorteile des neuen Verfahrens hat Theuer in seiner Dissertation ausführlich dargestellt.

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Foto: Rüdiger Kroh
Das Geheimnis der Studer-Neuheiten auf der EMO in Mailand wollte CSO Sandro Bottazzo noch nicht lüften.