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Foto: NCF

Additive Fertigung

Böhler: AMPO sorgt für Qualität

Böhler Edelstahl bringt AMPO Pulver auf den Markt und sorgt für höchste Qualität bei additiv gefertigten Bauteilen.

von Gerhard Maier

Unaufhaltsam hält die additive Fertigung Einzug in die Produktionswelt. Stark wachsende Umsatzzahlen der einschlägigen Hersteller für additive Produktionsanlagen belegen das wachsende Interesse der Industrie an dieser Fertigungsmethode. Entscheidend für die Bauteilqualität ist dabei in hohem Maße das verwendete Material.

Das weiß man auch bei der Böhler Edelstahl GmbH & Co. KG, einer Tochtergesellschaft der voestalpine AG. Böhler Edelstahl, seit jeher Innovationstreiber bei der Entwicklung hochqualitativer Stähle, hat 250 verschiedene Stähle auf dem Markt. Diese umfassende Materialerfahrung kommt nun auch in der Pulvermetallurgie zum Tragen. Das Ergebnis: Böhler AMPO. Seit Anfang April hat Böhler nun mit AMPO L718 (2.4668), AMPO 700 (1.4542) und AMPO W722 (1.2709), drei verschiedene Pulver auf dem Markt. Und das soll laut Hersteller erst der Anfang sein. Je nach Kundenanforderung soll zukünftig aus allen Böhler Standard- Marken das passende Pulver auswählbar sein. Die Kunden könnten theoretisch die 250 verschiedenen Böhler-Stahlsorten auch als Pulver erhalten.

Alle drei Pulver sind spezifisch auf die Anforderungen des jeweiligen additiven Fertigungsverfahrens zugeschnitten und in Partikelgrößen von 15 bis 150 µm erhältlich. So eignen sich laut Böhler die Korngrößen von 15 bis 45 µm für das Laserpulverbett-Druckverfahren, die Korngrößen ab 45 µm aufwärts besonders für das Laser-Auftragsschweißen. Um höchste Qualitätsstandards zu gewährleisten und unerwünschte Verunreinigungen zu minimieren, wird je nach Kundenanforderung im Vakuum geschmolzenes oder umgeschmolzenes Rohmaterial eingesetzt. Nach dem Vakuuminduktionsschmelzen kommt neueste Verdüsungs-Technologie zum Einsatz. Das und die lückenlose Prozesskontrolle sichert laut Böhler die hohe und konstante Produktqualität. Was mit den Böhler-Pulvern möglich ist, wird im Entwicklungs- und Testzentrum in Düsseldorf, dem voestalpine Additive Manufacturing Center, getestet. Die dort gesammelten Erfahrungswerte fließen direkt in die Produktion der Pulver ein. Über Probedrucke werden neue Einsatzmöglichkeiten für 3D-gefertigte Bauteile erschlossen.

Hohe Verfügbarkeit und kurze Lieferzeit stellt Böhler nach eigenen Angaben über die Lagerung ab Zentrallager Kapfenberg und bei Bedarf auch in den verschiedenen Vertriebslagern weltweit sicher. Durch die Unterstützung beim Recyceln des Pulvers will Böhler einen Beitrag zur höheren Effizienz seiner Kunden leisten.